zettbe: das magazin zum jazzfest bonn 2024

Ein Konzert mit ihm ist wie eine Offenbarung. Geprägt durch die internationale Zusammenarbeit mit Vorreitern der improvisierten Musik wie Peter Brötzmann oder John Zorn, zieht der Gitarrist Olaf Rupp das Publikum auch als Solokünstler in seinen Bann – und das auf mittlerweile fünf Alben. Ob dicht und laut oder sparsam und punktuell, in seinen Improvisationen zeigt Rupp ein Höchstmaß an Fokus und Präsenz. Mit seinem unnachahmlichen Einsatz geräuschhafter Klangfarben und spektralistischer Tonfelder stellt er konventionelle Vorstellungen davon, wie eine Gitarre klingt, gründlich auf den Kopf. Ein intensives und doch erfreulich organisches Musikerlebnis. Julia Kadel zählt zu den stärksten Stimmen der aktuellen europäischen Musikszene. Die Liste ihrer Kollaborationen ist lang, vom eigenen Trio mit Releases bei den legendären Labels Blue Note und MPS über internationale Konzeptkünstler*innen bis zu europäischen Free-Jazz-Legenden. Mit der „Queer Cheer“ Community (Deutscher Jazzpreis 2023) setzt sie sich zudem für die Sichtbarkeit queerfeministischer Musiker*innen ein. Inspiriert von ihren künstlerischen Begegnungen und der Reflexion sozialer Themen, ist Kadel solistisch auf einem neuen Pfad ihres Schaffens angelangt. Beim Jazzfest Bonn präsentiert sie bislang unveröffentlichtes Material und geht in freiem Spiel in den Austausch mit dem Publikum und der Atmosphäre des Raums. Olaf Rupp Julia Kadel Olaf Rupp Gitarre Julia Kadel Piano n n Doppelkonzert: 30 €, red. 21 € inkl. VVK-Gebühren so 21 april 15 h Beethoven-Haus Szenisch, mystisch, meditativ – für ihr neues Programm hat sich Makiko Hirabayashi von einem Aufenthalt in den griechischen Meteora-Klöstern inspirieren lassen. Mit minimalistischen Piano-Figuren, spannungsreichen Clustern und verschlungenen Melodiefragmenten fängt sie die einzigartige Aura der im nebelumwobenen Pindosgebirge gelegenen Einsiedeleien ein. Das introvertierte Zusammenspiel ihres Trios ist so innig, als lösten sich die einzelnen Musiker*innen wie Tropfen im großen Ozean der Musik auf. Neben Klavs Hovman am Bass zählt die mal lautmalerisch, mal perkussiv wirkende Marilyn Mazur zur Band, die auch schon bei Miles Davis spielte und 2015 das Jazzfest-BonnPublikum begeisterte. Globaler Jazz voller Freude und Pathos: Mit seinem Blue-NoteDebütalbum Timba a la Americana hat Harold López-Nussa kürzlich ein neues Kapitel in seiner Karriere aufgeschlagen. Jetzt bringt der in Kuba geborene Pianist seine üppige und farbenfrohe Musik nach Bonn. Verwurzelt in der blühenden und lebendigen Tradition afrokubanischer Tanzmusik schlägt López-Nussa mit seiner formidablen Band die Brücke zum dynamischen Wechselspiel der improvisierten Musik – und katapultiert den Latin-Jazz mit modernen Polyrhythmen und unkonventionellen Formen in das Hier und Jetzt. Makiko Hirabayashi Trio Harold LópezNussa feat. Grégoire Maret Makiko Hirabayashi Piano Klavs Hovman Bass Marilyn Mazur Schlagzeug, Perkussion Harold López-Nussa Piano Grégoire Maret Mundharmonika Luques Curtis Bass Ruy Adrian López-Nussa Schlagzeug, Perkussion n n Doppelkonzert: 45 €, red. 31 € inkl. VVK-Gebühren so 21 april 19 h Pantheon 52 Sude Sunay Kundenberaterin WIE JECK FÜR SIE DA. Und für die immer passende Lösung. Für die Schweizer Sängerin Fiona Grond ist die Stimme ein Instrument, mit dem sie – ob mit Worten oder ohne – ihre innersten Gedanken und Gefühle ausdrückt. 2021 war sie Preisträgerin des Jazzfest-Bonn-Nachwuchswettbewerbs JazzBeet, nun kommt sie mit einer außergewöhnlichen, intimen Besetzung nach Bonn zurück. Nur mit Stimme, Gitarre und Saxophon beweisen die drei eng vertrauten Musiker*innen ihr Gespür für die leisen Töne, für Kontraste, Brüche und Reibungen. Wer hier genau hinhört, oder besser: hinfühlt, betritt einen nahezu spirituellen Klangraum, den man immer wieder aufs Neue erkunden möchte. Iiro Rantala bewegt sich genau zwischen Jazz und Klassik. Ein Tastenderwisch, gerade noch voll wildem Überschwang, im nächsten Moment zart und zutiefst emotional. Ein herausragender Pianist mit mehr als nur einer Prise Humor, ein Liebling von Publikum und Kritik zugleich. In Veneziana macht Rantala das, was er am besten kann: Sein eigenes Ding. In seinem mitreißenden Portrait des Künstler*innen-Mekkas Venedig öffnen sich fantastische Welten voller melodischem Reichtum, Drama und großen Gefühlen. Das Galatea Quartet mit seinem Hang zu außergewöhnlichen Crossover-Projekten ergänzt Rantala dabei ideal. Programmmusik, wie sie nur Rantala schreiben kann. Viva Venezia! Fiona Grond Trio Fiona Grond Vocals Moritz Stahl Saxophon Bertram Burkert Gitarre n n Doppelkonzert: Kategorie 1: 45 €, red. 31 €; Kategorie 2: 35 €, red. 24 €; Kategorie 3: 15 €, red. 10 € inkl. VVK-Gebühren di 23 april 19 h Volksbank-Haus Iiro Rantala Piano Yuka Tsuboi Violine Sarah Kilchenmann Violine Hugo Bollschweiler Viola Julien Kilchenmann Violoncello Iiro Rantala & Galatea Quartet 53

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