58 Innovative Klangschöpfungen mit musikhistorisch fundiertem Tiefgang: Der Organist Franz Danksagmüller lotet in seiner Arbeit die Verbindung von historischer und Neuer Musik, von klassischen und elektronischen Instrumenten aus. Seine Kompositionen umfassen Kammermusik, Musik für Orgel, Chor und Elektronik sowie Film- und Theatermusik. Genreübergreifend und interdisziplinär kollaboriert er mit Künstlerpersönlichkeiten wie dem Schauspieler John Malkovich, dem Bass-Bariton Klaus Mertens oder der Komponistin Carla Scaletti. Mit Werken von Györgi Ligeti und Bengt Hambraeus bringt Danksagmüller die brillante Klangqualität der großen Klais-Orgel zum Leben. Als Interpret und Improvisator erzeugt er flirrende Cluster und feine Gewebe mit nahezu mikrotonalen Überlagerungen. Ein eindringliches Konzerterlebnis in der unvergleichlichen Atmosphäre der Münsterbasilika. Er hat das Akkordeon revolutioniert: Mit der Musette Neuve prägte Piazolla-Intimus Richard Galliano einen ganz neuen Musikstil, indem er die französische Volksmusik mit Jazzelementen verband. Seitdem füllt er die Konzertsäle weltweit. Galliano arbeitete mit Größen wie Juliette Gréco, Gonzalo Rubalcaba, Jan Garbarek, Michel Petrucciani, Biréli Lagrène und Wynton Marsalis. Mit ungebrochener Schaffenskraft lässt der Ausnahmekünstler beim Jazzfest Bonn die verschiedenen Stationen seiner Karriere Revue passieren und präsentiert zeitlose Eigenkompositionen, klassische Werke, Tangos und Jazz-Standards mit seiner ureigenen Mischung aus Melancholie, Lebensfreude und Leidenschaft. Franz Danksagmüller Franz Danksagmüller Orgel n n Doppelkonzert: so 28 april 20 h Bonner Münster Richard Galliano Akkordeon Richard Galliano 45 €, red. 31 € inkl. VVK-Gebühren Hubert Nuss versteht es wie kein anderer, Visuelles in Musik zu übersetzen. Dabei bedient er sich gern der Harmonie-Modelle des großen Komponisten Olivier Messiaen und überführt diese in den Jazzkontext. Neben seinen eigenen Kompositionen ist es auch die reichhaltige Welt der Jazzstandards, die Nuss mit schillernden Farbakkorden anreichert und ganz neu erklingen lässt. Hubert Nuss wirkte bei zahllosen Studioproduktionen mit und kollaborierte mit Größen wie Mel Lewis, Clark Terry, Shirley Bassey, Art Farmer, Toots Thielemans, Ack van Rooyen, John Abercrombie, Till Brönner, Paul Kuhn, Bob Brookmeyer und Wolfgang Haffner. 2008 wurde er mit dem WDR Jazzpreis ausgezeichnet, 2012 für den Deutschen Musikautorenpreis der GEMA nominiert. Seit 2018 ist er Professor für Jazz-Piano an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart. Bei seinem Solokonzert beim Jazzfest Bonn sind seine harmonischen Explorationen in Reinform zu hören. Ein einmaliges Musikerlebnis, bei dem der große Fazioli-Flügel der Alten Kirche im Collegium Leoninum besonders zur Geltung kommt. Vertrackte Grooves, sphärische Improvisationen und klassisch anmutende Werke: Die Kompositionen von Lisa Wulff, Trägerin des Deutschen Jazzpreises 2023, sind überraschend und vielseitig. Mit dem Saxophonisten Gabriel Coburger und dem Multiinstrumentalisten Friedrich Paravicini hat die Bassistin und Bandleaderin ein eigenwilliges Trio zusammengestellt, das unter anderem das Ondes Martenaut einsetzt, ein dem Theremin verwandtes Instrument aus der Frühgeschichte der elektronischen Musik. Die außergewöhnliche Besetzung erzeugt eine neuartige Soundpalette, aus der die drei Musiker*innen vielschichtige Klangfarben mischen und die Ideen Wulffs in immer neuem Licht erscheinen lassen. Ein hörenswertes Experiment, gespielt von einer starken musikalischen Einheit. Hubert Nuss Lisa Wulff Trio Hubert Nuss Piano Lisa Wulff Kontrabass, Sopranbass Friedrich Paravicini Ondes Martenot, Cello, Piano Gabriel Coburger Tenorsaxophon, Bassklarinette, Flöten n n Doppelkonzert: so 28 april 15 h Collegium Leoninum 30 €, red. 21 € inkl. VVK-Gebühren 59 Die Pianistin Olga Reznichenko ist eine der Neuentdeckungen beim Jazzfest Bonn. Ausgebildet in Rostow am Don sowie bei Richie Beirach und Michael Wollny in Leipzig, erobert sie derzeit die europäische Szene im Sturm. Mit intuitivem, vor Energie strotzendem Spiel lotet sie lustvoll die Extreme aus, von zerstörerischer Impulsivität bis zu friedvoller Introspektion. In ihrem 2023 für den Deutschen Jazzpreis nominierten Trio verbindet Reznichenko komplexe harmonische und rhythmische Strukturen mit minimalistischen Texturen und zugänglichen Melodien. Ein avancierter Mix aus Powerplay und Popsong, aus russischer Spätromantik, hymnischen Flächen und hypnotischen Patterns – verbunden durch die Klammer des modernen Jazz-Idioms. Im Sommer 2023 brachte sie als Frontfrau der Prince Experience mit der WDR Big Band das Jazzfest-Bonn-Publikum an den Rand der Ekstase. Jetzt kommt LiV Warfield erneut, um mit ihrem aktuellen Album The Edge das Pantheon zu rocken. Als Solokünstlerin begeistert die ehemalige Sängerin von Prince & The New Power Generation mit einer energetischen Bühnenperformance und ihrer kraftstrotzenden Soul-Stimme. Von präzise bis zurückgelehnt-entspannt bringt sie mit ihren Songs den Funk nach Bonn. Mit treibenden Rhythmen und druckvollen Gitarrenriffs erweitert sie ihren Sound in Richtung Rock und Alternative. Musik so intensiv wie ein Leben am Rande des Abgrundes. Olga Reznichenko Trio LiV Warfield Olga Reznichenko Piano Lorenz Heigenhuber Bass Maximilian Stadtfeld Schlagzeug LiV Warfield Vocals Conrad Boqvist Gitarre Rubem Farias Bass David Park Schlagzeug n n Doppelkonzert: di 30 april 19 h Pantheon 50 €, red. 35 € inkl. VVK-Gebühren
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